Aufgrund des von den Treibhausgasen Kohlendioxid, Methan, Lachgas und Wasserdampf verursachten natürlichen Treibhauseffekts herrschen auf der Erde Temperaturen, die Leben erst ermöglichen. Seit Beginn der industriellen Revolution werden jedoch durch Verbrennung fossiler Energieträger zusätzliches Kohlendioxid sowie synthetische Treibhausgase in die Atmosphäre emittiert, die in der Summe den menschengemachten Treibhauseffekt verursachen.
Die Auswirkungen dieser Emissionen werden verharmlosend als Klimawandel bezeichnet. Seit den 1970er Jahren gibt es dazu weltweit eine unüberschaubare Vielzahl von Veröffentlichungen sowie Erörterungen im öffentlichen Debattenraum, die hier nicht wiederholt werden sollen. Dabei wird in der Hautpsache der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der Luft betrachtet und diskutiert.
Wenig Beachtung findet bisher der Temperatur-Anstieg in den Ozeanen und die darin gespeicherte Wärmeenergie, wie folgende Darstellung zeigt:
Anstieg des Wärmeinhalts der Ozeane 1950 – 2023 Quelle: www.carbonbrief.org/state-of-the-climate-2023-smashes-records-for-surface-temperature-and-ocean-heat/
Ende 2023 hatten die Ozeane Wärme in Höhe von 131·10¹⁸ Wh (= 473 Zettajoule) aufgenommen. Um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wird der Wert hier mit dem Primärenergieverbrauch der ganzen Welt verglichen, der im selben Jahr bei 183·10¹⁵ Wh lag (der dünne blaue Strich unter dem Pfeil). Zwischen diesen beiden Werten liegt ein Faktor von 716. – Seit 1970 haben die Ozeane also 716-mal soviel Energie aufgenommen, wie 8 Milliarden Menschen im Jahr 2023 an Primärenergie verbraucht haben. – Das ist gewaltig!
Konsequenzen Das wärmere Wasser lädt die Wettersysteme mit Energie auf, führt irgendwo auf der Welt zu Starkregenfällen und Überschwemmungen, mehr Stürmen und Wirbelstürmen. Parallel dazu treten lokale Hitze- und Trockenperioden sowie Waldbrände auf. Für die USA gibt es dazu seit den 1980er-Jahren eine Statistik, in der wetter- und klimabedingte Schadensereignisse erfasst werden, bei denen Schäden von über 1 Milliarde US-Dollar auftreten:
Zeitlicher Abstand von "Milliarden-Dollar-Desastern" in den USA
Quelle: www.ncei.noaa.gov/access/billions/summary-stats#temporal-comparison-stats
Die Grafik zeigt, dass mit dem oben dargestellten Anstieg des Wärmeinhalts der Ozeane der zeitliche Abstand von Wetter- und Klimaschadensereignissen mit Kosten von über 1 Milliarde Dollar in den USA deutlich zurückgegangen ist – die Milliarden-Dollar-Desaster also immer häufiger geworden sind. Im Jahr 2023 trat in den USA also alle 13 Tage ein derartiges Wetter-/Klima-Desaster mit einem Schaden von mehr als 1 Milliarde Dollar auf. Dabei kann die Höhe der Einzelschäden bei weit über 1 Milliarde Dollar liegen, wie z. B. im Herbst 2024 bei den Wirbelstürmen "Helene" und "Milton" mit in der Summe ca. 75 Milliarden Dollar.
Menschliche Kosten Üblicherweise werden materielle Schäden und Kosten der auf der Weltbühne ablaufenden Klimakatastrophe thematisiert und kontrovers diskutiert. Die hinzukommenden "menschlichen" Kosten werden erst in jüngerer Vergangenheit betrachtet. Darunter ist das rapide Anwachsen von Regionen auf der Welt zu verstehen, die Jahresmitteltemperaturen von über 29 °C aufweisen und in denen weder Land- noch Viehwirtschaft noch menschliches Leben auf Dauer möglich ist. In letzter Konsequenz müssen die dort ansässigen Menschen jene Regionen verlassen.
Anläßlich der Jahrestagung 2024 von ASPO-Deutschland, Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und der Evanglischen Akademie zu Berlin hat der ASPO-Vorsitzende die Ergebnisse jüngster Veröffentlichungen zu diesem Thema vorgestellt, in denen u.a. gezeigt wurde, dass bei ungebremstem Fortschreiten der Klimakatastrophe 2000 - 3000 Millionen Menschen gezwungen sind, sich neuen Lebensraum zu suchen. – Die Präsentationsdatei kann hier heruntergeladen werden: